Ausbildung und Schule
Die Freiheit nehme ich mir
Wer sich nach der Sekundarstufe I für eine Ausbildung entscheidet, der kommt um einen weiteren Schulbesuch nicht herum. Je nachdem, wann die Ausbildung beginnt und wie sie ausgerichtet ist, kann dies unterschiedliche Formen haben.
Mit dem Beginn einer Ausbildung ist schulisches Lernen nicht beendet. Ganz im Gegenteil: Fast immer beinhaltet eine Lehre auch den Besuch einer Schule. Dies kann im Rahmen einer dualen Ausbildung eine Fachschule oder Berufsaufbauschule sein. Eine Berufsfachschule bietet beispielsweise für Erzieher die ausschließliche Möglichkeit, ihren Beruf zu erlernen. Je nach Bundesland sind hier die Praxisphasen in den schulischen Alltag integriert.
Eine Chance für alle – auch ohne Abschluss
Wer seine schulische Laufbahn nach der neunten Klasse Hauptschule ohne Abschluss beendet, kann in einem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) die Berufsreife nachträglich erwerben. Wer nach dem Hauptschulabschluss der zehnten Klasse keine Ausbildungsstelle findet, kann die Zeit mit einem Berufsgründungsjahr (BGJ) überbrücken. Die Schüler lernen in diesem Jahr grundlegende Qualifikationen.
Duales System der Ausbildung
Die berufliche Ausbildung ist in Deutschland größtenteils dual angelegt. Das bedeutet, dass laut Berufsbildungsgesetz die Ausbildung von der Berufsschule (allgemein- und fachbildende Inhalte) und von dem Ausbildungsbetrieb (praktische Inhalte) übernommen wird.
Betriebliche Ausbildung
Die Ausbildung in einem Lehrbetrieb ist an eine Ausbildungsordnung des jeweiligen Berufs gebunden. Davon abhängig sind drei bis vier Tage im Betrieb und ein bis zwei Tage (mit rund zwölf Wochenstunden) in der Berufsschule vorgesehen. Eine Alternative ist auch häufig Blockunterricht, den die Auszubildenden absolvieren. Dann sind die praktischen und schulischen Phasen deutlicher getrennt. Für alle Azubis besteht die Pflicht, am Berufsschulunterricht teilzunehmen und ist Bestandteil der gesamten Ausbildung. Am Ende bekommen alle Auszubildenden ein Zeugnis.