Timbuktu Teil 2
Heute in Timbuktu
Die goldenen Zeiten sind vorbei: der Niger, Malis wasserspendende Hauptader, hat seinen Flusslauf verändert, womit auch die Handelsstraßen anders verlaufen. Rund 30.000 Menschen leben heute in Timbuktu. Die Bevölkerung setzt sich aus unterschiedlichen Volksstämmen zusammen – auch Nomaden, die von Stadt zu Stadt ziehen, schlagen in Timbuktu ihr Lager auf.
Erziehung und Ausbildung in Timbuktu, Mali, Afrika
Die Erziehung und Ausbildung der Kinder ist in Afrika traditionell die Aufgabe der älteren Generation. Und spielt sich größtenteils in familiären Rahmen ab, der Großfamilie. Hierbei werden gesellschaftliche und religiöse Werte vermittelt, aber auch häufig das Erwirtschaften des Lebensunterhaltes durch Ackerbau oder Kunsthandwerk im Kreis der Familie gelehrt und weitergegeben.
In der Kolonialzeit wurde das europäische Bildungswesen eingeführt. Es war jedoch wenig an afrikanische Bedürfnisse und Lebensbedingungen angepasst, so dass malische Eltern der schulischen Ausbildung nach wie vor skeptisch gegenüberstehen. Größtenteils wird heute in Mali über eine mangelhafte Unterrichtsqualität in überfüllten Klassen (70 bis 80 Kinder) und schlecht ausgebildeter Lehrer berichtet.
Und obwohl die staatlichen Schulen gebührenfrei sind, sind noch immer rund 80 Prozent der Kinder Analphabeten. Gerade in ländlichen Gebieten kosten die Dorfschulen fast immer noch Schulgeld. Außerdem kommt für viele erschwerend hinzu, dass der Unterricht auf Französisch stattfindet. Eine Schulreform konnte mittlerweile bewirken, dass in einigen Dorfgrundschulen Kinder in der Sprache ihrer Volksgruppe lernen dürfen.